Back to the Root’s…
In diesem Sinne könnte man eigentlich die Gemüsegrundlagen der
Winterfavoriten bezeichnen, denn der regionale Markt würde ohne die vielen
Komponenten aus den Gewächshäusern oder wärmeren Gefilden nicht solche Vielfalt
zur Verfügung stellen.
Heute möchte ich speziell auf die Schwarzwurzel eingehen,
welche ich sehr mag. Der einzige Makel dieses Gemüses ist im Grunde die Farbe,
manchmal erdig begleitet und natürlich die Möglichkeit sich beim Schälen die
Hände so richtig schmutzig zu machen. Also nicht gerade einladend, dieses
Produkt zu verarbeiten. Aber es lohnt sich. Nachdem die Schale mühevoll
entfernt wurde kommt eine schöne weiße Wurzel zum Vorschein. Mit etwas Feintuning
werden noch die schwarzen Augen entfernt und schon ist es ein toll anzusehen.
Es ist wichtig, dass die geschälte Wurzel umgehend in Zitronenwasser gelegt
wird, damit verhindert man, dass die Frucht braun wird.
Nun kann man die Wurzel zerkleinern und dies nach Lust und
Laune. Zur Zubereitung in Salzwasser kochen und dies ungefähr je nach Größe der
Stücke 6-10 Minuten. Hier gibt es auch Parallelen zum Spargel. Die Zubereitung
ist ziemlich ähnlich. Allerdings sind beide im Geschmack deutlich verschieden.
Man sagt zwar die Schwarzwurzel ist der Spargel des kleinen Mannes, jedoch ist
dieser Vergleich für mich nicht ganz schlüssig. Denn im Grunde sind beide echte
Edelgemüse.
Was bei der Schwarzwurzel gesundheitlich ein Topping
darstellt kann aber auch im wahrsten Sinne nach hinten losgehen. Die
Schwarzwurzel gilt als Pfleger der Darmflora, aber hier liegt schon mal ein
kleiner beachtenswerter Punkt. Viele mögen alle Gemüse sehr Bissfest, jedoch
hat die frische Schwarzwurzel auch die Angewohnheit, wenn sie zu fest oder gar
überhaupt nicht gegart wurde unglaublich blähend wirkt, was zu unangenehmen
Nebenerscheinungen führen kann. Deshalb ist hier wirklich mehr gegart der
Freund der Verdauung. Aber das ist ja im
Grunde nur eine Randerscheinung, welche aber nicht unerwähnt sein soll.
Passend zur Frucht eine kleine Anekdote.
Als ich meine Meiserprüfung absolvierte kam auch die Wurzel
in der mündlichen Prüfung dran und ich saß vor einer Kommission von
französischen und deutschen Meisterköchen. Ein Franzose befragte mich ziemlich
intensiv zur Schwarzwurzel und da ich dieses Gemüse schon seit meiner Kindheit
mochte fiel es mir nicht schwer seinen Fragen auch entsprechend tief zu folgen.
Jedoch als er mich fragte wann sie denn am besten schmeckt und ich ihm sagte
nach dem ersten Frost war er etwas irritiert. Denn so kannte er es nicht. Ein
deutscher Prüfer sagte daraufhin spaßig, ihr Franzosen habt auch gar keine
Ahnung. Was ich ihm erklären durfte war folgendes, dass die Wurzel sich in den
Boden quält und hart arbeiten muss um sich kräftig zu entfalten, jedoch bei
warmen und milden Temperaturen ist dies ja quasi keine Kunst, also würde sie
daraufhin eher lahm daher kommen. Jedoch bei Kälte und festerem Boden bekommt
sie Kraft und schmeckt demzufolge wesentlich gehaltvoller. Was einleuchtend mit
Kopfnicken der deutschen Fraktion unterstrichen wurde. Die Franzosen schmunzelten.
Ich liebe Frankreich!
Ja so ist es nun mal mit der Wurzel die schwarz wie die
Nacht von außen und weiß wie der Schnee von Innen uns auf den Teller kommt.
Und da sind wir nun schon bei der Zubereitung. Was machen
wir heute daraus.
Ich möchte die Schwarzwurzel kombinieren mit Roter Bete, da
beide gut miteinander harmonieren und auf Grund ihres kräftigen Geschmacks ein
köstliches Essen an kalten Tagen bieten kann. Dazu gibt es Sonam‘s Tsampa, der
bekannte Gerstenpüree. Das Gemüse wird in Olivenöl gefinisht und zu dem Püree gereicht.
Dieses leckere Gericht werde ich dann morgen bildlich und mit der Zubereitung präsentieren.
Wenn Ihr neugierig geworden seid, bis morgen.