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Letzten Samstag nach Feierabend kam ich nach Hause und wollte mir eigentlich noch die Sportschau ansehen, jedoch blieb ich beim zappen auf Arte hängen, denn es kam ein Dokumentarfilm über „Das Leben der Kühe“. Ja klingt ziemlich langweilig und eher nach Heimatfilm als nach etwas Action reichen Abenteuern, welche möglicherweise auf anderen Kanälen als Blockbuster ausgestrahlt wurden. Das erste Bild was meine Neugier weckte war im Grunde genau das was ich für solch ein Thema erwartet habe. Heimat! Zwitschernde Vögel in satter grüner Natur verbunden mit dem Wunsch nach Ruhe und Gelassenheit, begleitet von einem genau dem Tempo entsprechendem Gesprächston eines männlichen Protagonisten der mit einer sehr weichen Stimme die dargestellte Stimmung bestens wiedergab und sich erfreute wie Fleckvieh genüsslich auf einer saftigen Weide das Gras mit malmenden Kauen verzehrte. Es wurde auf die Vorteile der mit der Natur im Einklang stehenden Viehzucht hingewiesen, was natürlich erst einmal unspektakulär und dementsprechend mit friedlichen Bildern umrahmt wurde. Die Sendung nahm ihren üblichen Verlauf von vorteilhafter Fleischverarbeitung bis hin zu den nicht mehr allzu bekannten Schlachthof Szenen und entsprechender Selbstverständlichkeit des Umgangs mit dem getöteten Tier. Es werden in Summe jährlich ca. 300 000 000 Rinder zur Fleischgewinnung weltweit verarbeitet. Bei dieser Größenordnung wurde ich das erste Mal hellhörig und war etwas verwundert, denn es ist schon einen beträchtliche Menge welche da verwurstet wird. Ein Rind hat im Durchschnitt ein Gewicht von ca. 500 Kg. Schnell gerechnet!!!! Mmmmhhh ziemlich viel Fleisch was! Ich spreche hier natürlich sofort alle Verächter dieser Zahlen an, dass ist jetzt aber erst einmal nicht meine Idee dieses Artikels, sondern die eigentliche Steigerungsform kommt quasi erst im zweiten Teil meiner hier aufgeschriebenen Meinungsfreiheit. Es gibt eine Rasse von der ich bis letzten Samstag noch nie etwas gehört habe und war doch sehr überrascht, dass es solche Fleischkolosse tatsächlich geben soll und diese nicht erst seit kurzem, wohl doch schon etwas länger. Die Rasse sind die Weißblauen Belgier. Eine Rinderrasse, welche wie ein Urtier aussieht und genetisch dazu manipuliert wurde entsprechende Mengen an Muskelmasse zu erbringen. Bei erster Begutachtung musste ich mich kurz kneifen weil ich es mir nicht vorstellen konnte, dass so ein Koloss wirklich fast 1 Tonne wiegen kann. 1000 Kg Rindvieh mit einer Fleischquote von knapp 67%. Etwa 20 % mehr als normale Rinder. Ist für mich nicht beeindruckend nein ich war entsetzt. Es lebe die Fleischindustrie, wer solche Produkte und entschuldigt bitte die etwas nüchterne Ausdrucksweise dem Rind gegenüber, wer so etwas von Züchtern fordert ist gegenüber der Natur wohl nicht nur Respektlos. Es wird tatsächlich zum Wohle des Konsumenten und gegen den aufgeschlossenen und vielleicht noch mündigen Bürger der Fleischeslust wegen viel Ungemach in Kauf genommen. Diese Rasse kann zum Teil nicht mehr eigenständig ihr komplettes aufgeputschtes Gewicht tragen und die Geburt ihrer Kälber ist kompliziert und nur mit Kaiserschnitt möglich, nach 5 Geburten sind die Muttertiere nicht mehr zu „gebrauchen“ und wie dem auch so ist. Das Aufwachsen ist für die Tiere eine Qual. Gegen die Natur und für billige Produkte wird der Nachhaltigkeit gesühnt. Ich bin absolut nicht naiv und weiß der vielen Eingriffe in natürliche Entwicklungsprozesse um den Hunger stillen zu können, jedoch scheint langsam auch der Gipfel erreicht zu sein, die Weckrufe sollten lauter werden, denn mit dem beschriebenen Einklang meiner Einleitung hat dies nicht mehr viel zu tun. Nein, ich möchte hier auch niemanden bekehren, denn jeder sollte mit seiner freien Entscheidungsmöglichkeit für sich das richtige tun und wenn nur der kleinste Gedankenanstoß für etwas Nachdenklichkeit sorgt, so ist glaube ich schon viel gewonnen, unserer Ernährung wegen. Aber was wäre denn, wenn die Genetische Beeinflussung in der Rinderzucht und dem Irrsinn der zügellosen Fleischeslust auf unser Erbgut gleichfalls Einzug hält. Wer gibt dafür eine Garantie? Sollte dies aber erst die Spitze des bekannten Eisberges sein, na wie sieht dann wohl die Breite aus. Glaubt mir ich bin nicht naiv. Wie heißt es doch so schön. Der Kunde (Konsument) ist König und da wir zum Großteil gefühlt schon entmündigt sind, wird möglicherweise vieles natürlich über den Preis entschieden und wenn der Endverbraucher tolle Stücke zum Verzehr angeboten bekommt und in der westlichen Welt quasi im Überfluss sich täglich auf Grund zum Teil erschreckend billigster Lebensmittel noch bestärkt fühlt ist es kein Wunder zum Spielball der Lebensmittelindustrie und Pharmakonzerne degradiert zu werden. Nun glaubt man ja, wenn man sich das Tier auf dem Bild anschaut es gibt keine Steigerung. Doch es gibt sie. Zumindest finde ich das in diesem Beitrag zuletzt vorgestellte Tier kann als Vorstufe für sämtliche Science Fiction dienen, denn es kommt das Rind, welches tatsächlich durch Klonen menschliche Milch produziert, liefert oder wie auch immer man dies nennen mag. Ihr Name ist Rosita und sie lebt in Argentinien.
Die Klonung liegt schon ein paar Jahre zurück und es ärgert mich, dass ich es erst aus dem am Wochenende gebrachten Beitrag erfahren habe. Denn so etwas sollte medial nicht in Vergessenheit geraten. Alle Beiträge, welche ich fand stammen in der Regel aus 2011-2012. Ich frage mich für was, wen oder warum? Das Klonen bei Tieren und darüber hinaus wohl in nicht zu ferner Zukunft scheinbar zugelassen werden könnte halte ich persönlich nicht für abwegig. Jedoch komme ich im Augenblick nicht so richtig hinter den Sinn dieses Experimentes. Oder sollten wir uns möglicherweise geklonte Babys vorstellen, welche dann mit frischer Muttermilch dieser Kühe aufgezogen werden. Oder will man vielleicht damit die Kindersterblichkeitsraten in den ärmsten Ländern senken? Nein ich habe keine Idee, aber ich glaube, dass der Eine oder Andere zumindest es genauso befremdlich findet wie ich. Es gibt diese Problematik bei Geflügel, Schweinen und anderen Tieren, welche zur Fülle der Warenkörbe beitragen, jedoch wäre ein möglicherweise schonender Umgang mit den natürlich vorhandenen Ressourcen ein Weg zu mehr Nachhaltigkeit. Ja dies trifft genau so auf genetisch verändertes Gemüse zu, welches wir ja genügend in preiswerter Auswahl täglich zu unserer Verfügung haben. Abschließend möchte ich nicht weiter ausholen, da ich schon beim schreiben merke, dass dieses Thema eine scheinbar endlose Fülle hat und auch gleich darauf noch einmal hinweisen, dass dies meine persönlichen Gedanken zu den Eindrücken aus oben genannten und im Text verlinkten Filmbeitrag sind, wem der Artikel gefällt kann diesen gerne teilen. Es kommt nun auch kein prominentes Zitat, sondern einfach nur abschließend. Weniger ist manchmal mehr.
Die von mir zum Teil verwendeten Gedankenanstöße sind hier