Gnocchi sind die Klöße Italiens. Wie? Na klar, die Masse der
Gnocchi ist ähnlich dem unserer Klöße und vor allem, welche die Oma in der
Regel gemacht hat. Also ich meine hier nicht die originalen Thüringer bekannt
auch als die grünen Klöße, welche mit etwas mehr Zeitaufwand und viel Geschick
hergestellt werden. Nein ganz einfach gekochte Kartoffeln mit Mehl und Ei und
eine kleine Menge an Stärke und Grieß dazu, wup und fertig ist die Masse. Man
könnte auch Kartoffeln von gestern nehmen. Also hat jede Kultur ihre Gnocchi
oder Klöße. Ich habe in der Ausbildung eher wenig von Gnocchi gehört da damals
die Klöße das Pfund in der Sättigungsbeilage waren. Aber als ich dann 1994 eine
kurze Zeit in Italien verbringen konnte war es natürlich Programm. Die besten
meines Lebens der Erinnerung nach war eine Portion in Triest. Serviert von
seiner sehr alten aber stolzen Frau mit dem Hinweis von ihr selbst zubereitet
in einer kleinen Trattoria. Gnocchi heißt übersetzt Nocke und kommt auch in der
Herstellung der österreichischen Nockerl sehr nah. Jedoch möchte ich heute gern
eine kleine Episode zu Thema hier berichten. Als ich 1994 in Italien war, hieß
unser Betreuer Massimo, er war ein ziemlich kultureller Macho und hatte durch
seine scheinbar schier grenzenlose Lebenskunst unglaublichen Erfolg bei Frauen
genau den richtigen Klang zu finden. Jedenfalls hatte er einen Freund Namens
Toni und Toni war seit Kindestagen an erblindet, er spielte jedoch traumhaft
Klavier und auch er erzählte uns auf einer Autofahrer in die ligurischen Berge,
was für tolle Erlebnisse seinen magischen Hände in seinen auch hier häufigen
Beziehungen hatten. Wir fuhren in ein Restaurant mitten in den Bergen, welches bekannt
für köstliche Gnocchi war. Ich war mit einem Kumpel als Praktikant unterwegs
und unsere Ohren wurden bei dieser Tour ziemlich abenteuerlich berührt. Es war
ein Mix aus deutsch und italienisch und wir hatten quasi viel zu lachen. Im Restaurant
angekommen übernahm Massimo das Prozedere und bestellte erst einmal eine ganze
Menge Antipasti, so dass wir Zeit fanden uns der Speisekarte zu widmen. Wir
waren etwas laut und aufgeregt, am Nachbartisch saßen ältere Herrschaften und waren
alles andere als erfreut. Eine Dame mahnte uns zur Disziplin. Machen wir,
jedoch gab es dann einen kleinen unerfreulichen Ausbruch. Die Patronin kam zu
Tisch und fragte was wir als Hauptgang essen möchten. Mein Kumpel in bester Laune
rief laut und deutlich für alle im Restaurant. Bitte für mich „bella Gnocca“.
Am Nachbartisch gab es ein entsetzten Ausbruch und Kopfschütteln bei der
Patronin. Massimo schlug die Hand an den Kopf und Toni senkte seinen lächelnd
aber beschämend nach unten. Mein Kumpel verstand die Verwirrung nicht, aber er
wurde aufgeklärt. Alles halb so wild, er wollte eben auch mal italienisch. So
nun kann ja mal jeder schauen was da bei Google steht und verwendet am besten
gleich die Bildversion. Ja so war es nicht gemeint, denn diese Art von Service
konnte nicht geboten werden. Jedoch was serviert wurde war unvergesslich gut.
Aber nun zurück in die Küche. Ich habe eine Gnocchi Version gewählt, welche ich
persönlich gern mache, da sie schnell geht. Lassen wir auch die aufwendige
Gabeltechnik bei Seite, denn diese so perfekt hinzubekommen ist schier
aufwendig und ich glaube in der heutigen Zeit mehr dem Industrieprogram vorbehalten. Eine gewisse Spur der Individualität zeichnet meiner Meinung nach
die Abweichung von Form aus. Am Ende muss es schmecken und dies sollt immer das
eigentliche Ziel sein.
1 kg Kartoffeln
mehlig kochend
100 g Hartweizengrieß
10 g Salz
350 g Weizenmehl
2 Eier
3 EL Kartoffelstärke
Die Kartoffeln
schälen, kochen und abgießen und im Topf etwas ausdampfen lassen. Die Masse
stampfen oder durch die Quetsche drücken und mit den anderen Zutaten eine homogene Masse herstellen. Danach ein
Brett mehlieren und daraus längere Teigrollen zubereiten. Diese längs schneiden
und etwas mit der Gabel anformen. Ab damit in das kochende Salzwasser und ga
en. Schwimmen die Gnocchi obenauf so sind sie fertig.
1 Zucchini
½ Bund Schnittlauch
1rote Paprika
1 Zehe Knoblauch
1 Zweig Rosmarin
Olivenöl
50 ml Gemüsebrühe
Für die Gemüsesoße
die Zucchini und die Paprika in Rauten schneiden und mit Olivenöl, Knoblauch
leicht anschwitzen, den Rosmarin zugeben und mit der Gemüsebrühe kurz
ablöschen. Die fertigen Gnocchi zufügen und alles kurz durchschwenken. Mit dem
fein geschnittenen Schnittlauch finishen und fertig sind unsere sommerlichen
Gnocchi mit Gemüse. NamNam