Letzte Woche war Herr Prager bei uns und brachte einen
riesigen Korb Quitten mit. Sein Garten hat wohl sehr viele Quitten und die
müssen an den Verbraucher gebracht werden. Sein Grundstück streift ein beliebter
Wanderweg, an welchen er wohl einen kleinen Verkaufstand hat.Jedoch ist in diesem Jahr die Ernte so reichlich, dass er seine
Vertriebswege etwas erweitern muss um seine Ernte an das Ziel des Genusses
bringen zu können. Wahrscheinlich liegt es am Klimawandel sagt er und erzählte
gleich von den Strapazen des Sommers. Sein Gartengrundstück liegt traumhaft und
hat einen tollen Blick ins Elbtal, jedoch ein großes Handicap, nämlich kein
Wasseranschluss. Er will auch nicht kommen. Deshalb lief er jeden Sommertag hin
und her um den großen Garten mit täglich 18 Milchkannen Wasser zu pflegen um die Früchte im Herbst doch endlich ernten zu können. Ehre wem Ehre gebührt,
auch wenn der Rentner Zeit hat, seinen Arme wurden gefühlt täglich länger und
er selbst nannte sie dann „Affenarme“.
Ja bei den prächtigen Quitten konnte auch ich nicht nein sagen und war
tatsächlich auch von der Arbeitsleistung beeindruckt. Respekt Herr Prager! Bei
den Quitten gibt es mir bekanntermaßen zwei Sorten, welche den Markt bestimmen.
Die Apfelquitte
und die Birnenquitte,
beide werden namentlich von der Form bestimmt und haben aber nicht zwangsläufig
auch die Aromen ihrer originalen Namensgeber. Riecht man daran könnte man etwas
abgelenkt von der Form tatsächlich das Aroma wittern, jedoch glaube ich, wäre
dies Einbildung. Man kann es aber nicht ausschließen. Als Kind war es für mich
immer eine schöne Zeit beobachten zu können wie die Früchte in ihrer etwas Unförmigkeit
so wunderschöne gelbe Früchte wurden. Ähnlich der Geschichte vom hässlichen
Entlein. Am Anfang etwas traurig und am Ende prächtig gelb, reif mit verlockend
glücklichen Aussehen strahlend in der Herbstsonne. Sie ist eine wunderbare
aromatische Frucht, welche leider etwas in Vergessenheit geraten zu sein
scheint. Was machen wir heute damit? Ein Quittencrumble. Coole Sache, welche mit
etwas Schlagcreme abgerundet wird.
Für 6 Portionen
Quittencrumble
3 große Quitten
Alufolie
30 g Rohrzucker
zum bestreuen
Für die Streusel
90 g Butter
150 g Weizenmehl
50 g Rohrzucker
Aus diesen drei Komponenten
Streusel zubereiten.
Priese Zimt
125 ml Schlagcreme
zum aufschlagen und garnieren.
Damit die Quitte
ihr Aroma voll entfaltet schlage ich sie in Aluminiumfolie ein und backe diese
darin 90 Minuten bei 160 ° C im Backofen. Es ist ein wenig zeitraubend aber
somit gibt es ein tolles Ergebnis. Die Quitte nun etwas abkühlen lassen vorsichtig
halbieren, dann mit einem Löffel das aromatische Fruchtfleisch vom Kerngehäuse
befreien. Das Fruchtfleisch in eine Auflaufform einstreichen und mit Rohrzucker
und einer Prise Zimt bestreuen. Nun die Streusel darüber platzieren und noch
einmal das Ganze für 25 Minuten bei 200°C in den Backofen. Könnt ihr es schon
riechen? Ein Duft von Frucht, Zimt und gebackenem Streusel. Da kommt schon der
Gedanke mit Schlagcreme, Eis oder gar noch ein Eierlikör. Wow, so schön
lauwarm, dass macht Freude.
Lasst es euch
schmecken, ich liebe es. Der Quitte sei Dank! NamNam!