Heute kommt endlich mal mein Lieblingssalat in die Schüssel
und ich möchte dem Radicchio di Treviso Rosso in einem Salat huldigen. Ich
glaube aber es ist auch ein Klassiker der Saison, sofern diesen ein
Gemüsehändler auch in seinem Sortiment hat. Es ist nicht gerade einfach diesen
speziellen Salat ohne weiteres zu bekommen. Ich glaube der Preis ist nicht
unbedingt das Hindernis, sondern seine eher nischenhafte Bekanntheit. Mein
Gemüsehändler nennt ihn spaßeshalber immer die „Kralle aus Treviso“ weil seine
Form diesen etwas ähnelt. Ich habe zu diesem Thema eine wunderbare
Website gefunden die den Treviso in seinen schönsten Farben beschreibt. Wie
immer liegt es natürlich auch an der Umwelt, welche diese Qualität stets
fördert und entsprechend ist auch die Lage ein sehr wichtiges Kriterium. Ich
habe den Salat zum ersten Mal Ende der 90ziger durch den Pariser
Markt „Rungis“ kennengelernt. Da wusste ich noch gar nichts so darüber,
fand aber sein Aussehen so spannend, dass ich ihn unbedingt haben wollte. Sein
Geschmack ist natürlich etwas leicht bitterlich, jedoch hat er auf Grund seiner
Blattstruktur die wunderbare Eigenschaft genügend Wasser speichern zu können um
damit ein knackiges Erlebnis mit fruchtigem Geschmack auf den Gaumen zu
zelebrieren. Ich habe auf Grund dieser Lehrstunde mir auch im gleichen Jahr vorgenommen
durch den Treviso zu fahren. Was ein tolles und nachhaltiges Erlebnis war, denn
so konnte ich mir zumindest mal die Möglichkeiten vorstellen. Allerdings war es
im Sommer und es waren nur die wachsenden Pflanzen erkennbar. Der Treviso
wächst als ziemlich unförmige Salatpflanze heran und wird erst geerntet, wenn
mindestens zwei Nachtfröste über die Felder gezogen sind. Nun könnte man
denken, dass es ja für den Salat vollkommen schädlich ist, jedoch genau der
Umstand dieser Pflanze wird zum Nutzen für den zarten Kern, welchen wir heute
auf den Teller sehen. Die Außenblätter schützen das innere, welche sich damit
den finalen kräftigen Geschmack holt. Danach werden die Pflanzen geerntet und der
innere Kern freigelegt. Abschließend mit frischen Quellwasser gespült und zum
Verkauf verpackt. Die Unmengen von Wasser kommen aus dem naheliegenden
Fluss Sile, der den Grundstock für den Radicchio del Treviso Rosso und
andere Salatsorten dieser Gattung in der Region legt. Hier findet man auch ein sehr
stolzes Gefühl bei den Bauern für ihr unglaublich schönes Produkt, dass sie mit
Hingabe ernten und vermarkten. Mit Sicherheit ist der Radicchio di Treviso
kein günstiger Salat, aber Qualität findet auch den richtigen Preis. Was passt
eigentlich dazu, oder wo geht er hin. Es gibt sehr viele Varianten, welche
seine Eigenart mögen. Ich habe mich für einen einfachen Salat entschieden.
Dieser wird mit reichhaltigen Zitrusfrüchten, karamellisierten Walnüssen und
Romanesco ergänzt. Einfach und vor allem schnell zubereitet. Auf geht in die
Küche und viel Erfolg..
Für 4 Personen
100 g Walnusskerne
50 g Zucker
50 ml Wasser
Wasser mit den Zucker
zum kochen bringen, die Walnusskerne zugeben mit einem Deckel 1 Minute bedecken
und karamellisieren. In dem das Wasser verkocht und der Zucker die Nusskerne
sanft umschlingt. Wenn dies passiert die Hitze reduzieren und die Nusskerne auf
ein Blech mit Backpapier stürzen.
2 Köpfe Radicchio di Treviso
Den Salat waschen und
in deine Lieblingsform zurechtschneiden. Diesen in eine große Salatschüssel
geben.
¼ Kopf Romanesco
Geputzt und in
Salzwasser bissfest gegart, wird dieser abschließend mit dem entstehenden Dressing
mariniert und zum Salat gegeben.
3 EL Walnussöl
zu den Salat geben
12 Kumquat
2 Limetten
2 Mandarinen
2 Große Orangen
Die Kumquats in
Scheiben schneiden, die Limetten auspressen und den Saft zu den Salat geben.
Die Mandarinen schälen und die Filets aufschneiden, halbieren und auch dem
Salat zuführen. Eine Orange auspressen und den Saft über die Salatblätter
träufeln und aus der anderen Orange Filets herausschneiden, welche dem Salat
beigemengt werden.
👨🍳
2 Prisen Salz
2 Prisen groben
Pfeffer
Mit etwas Salz und
groben Pfeffer abschmecken und mit deinem Salatbesteck alles leicht und locker
vermengen. Abschließend mit den karamellisierten Walnusskernen und den
marinierten Romanescoröschen garnieren.
Der Salat ist eine
leckere Sache für die Winterzeit und strotzt nur so an Vitaminen. Also her
damit und angemacht. NamNam!