Mit viel gesunden Schwung ins neue Jahr. Na habt ihr auch
viele gute Vorsätze? Ich möchte in diesem Jahr etwas mehr laufen, mal sehen ob
es mir gelingt. Natürlich steht auch die gesunde Ernährung im Fokus 2019. Ich
wünsche allen bei ihren Vorhaben viel Erfolg und vor allem ein gesundes
Durchhaltevermögen. Doch nun zum ersten Kochexperiment im neuem Jahr. Die
Tochter unserer Freunde war begeistert und wenn Kinder etwas toll finden und
vor allem folgend gerne essen werde ich hellhörig. Aha! Bittergurke bekannt
auch unter den Namen, Bittermelone, Balsambirne und Balsamapfel, ja schon so
oft gelesen das neue Superfood. Gibt es eigentlich mittlerweile irgend etwas
was nicht seine Wiederentdeckung feiert und sofort Superfood ist? Gefühlt nein!
Jedoch habe ich die Bittergurke schon mal 2006 verarbeitet und da die
Bitterstoffe zu Recht als sehr interessant beschrieben werden können ist es mir
auch etwas bitter in Erinnerung geblieben. Jedoch was ich immer im
Hinterstübchen gedanklich liegen habe ist folgendes. Bittergirk macht schlank
und das Leben lang. Fantastisch quasi! Was könnte es nun besseres geben als
täglich von diesem asiatischen Gemüse zu konsumieren? Es wird einen leichten
Widerstand geben, nämlich die Bitterstoffe. Aber dagegen kann man angehen,
doch dazu etwas später. In unserem westlichen Geschmacksbild kommen
Bitterstoffe nicht mehr so oft vor. Denn Bitterstoffe erreichen uns im
Radicchio, Chicoree, Rosenkohl und eventuell spontan noch im Löwenzahn. Dann
hört es aber auch schon auf und somit sind unsere Geschmacksknospen von
Bitteraromen sehr entwöhnt. Die Industrie tut dazu ihr übriges und reduziert in
Summe unser Essen auf süß, sauer, salzig und scharf. Also kommen wir am Ende zur
vorgefertigten Meinung bitter ist nicht gleich zu setzten mit lecker. Jedoch auch
in Japan auf der Insel Okinawa gibt man dem alt werden auch der Bittergurke
mit Schuld! In einem Beitrag über die „Alten“ von Okinawa schwor man darauf,
dass dieses Gemüse die Vitalität begünstigt und der Alterungsprozess dadurch
sich verlangsamt. Ich glaube nachgewiesen ist es noch nicht so richtig aber der
Altersdurchschnitt in der Region ist schon beeindruckend.
Unsere Freunde waren aber in Indien und da gehört sie zum
Alltag und ihre gesunde Wirkung kann sich voll entfalten. Sie berichten sehr euphorisch und vielfarbig von tollen Gemüsegerichten, welche sie sehr genießen und vor allem der Gesundheit dienlich sind. Was nun auch der
Grund war, mit der Bittergurke ein Gericht zubereiten zu wollen. Farblich gibt
es sie von dunkelgrün bis Orange. Ich nahm an das die Bittergurke ihren
bitteren Geschmack etwas durch die Veränderung der Farbe verliert, aber das ist
nicht korrekt. Sie ist und bleibt nun mal bitter.
Bei unserem Asia Markt gibt sie frisch und gefroren und die
Händlerin schwört auch auf die gesunden Eigenschaften, denn als ich die Gurken
an die Kasse brachte musste sie mir gleich erzählen wie sie dieses Wundergemüse
bei sich Zuhause zubereitet. Ich war erstaunt und gleich mitgerissen, denn wenn
man zum Kauf noch einen praktischen Verarbeitungshinweis bekommt. Super! Nehme
ich natürlich gerne mit. Abschließend sagte sie noch mehrfach mit lustigem
chinesischen Akzent. „Sehr gesund, sehr gesund, sehr gesund!! Na wem das nicht
überzeugt!
Ich bin vollkommen dabei und zum mitfahren bereit. Also ab
in die Küche und losgelegt.
Bittergurke geschmort
mit Pilzen und Paprika
Für 4 Personen
1 Bittergurke
250 g Zwiebeln
6 Stück Mini Paprika
100 g Austernpilze
1 Stange Zitronengras
30 g frischer Ingwer
20 g glatte Petersilie
1/2 Bund Minze
50 ml Olivenöl
Salz und Pfeffer
1 MS Kurkuma
1 TL Curry gelb
1/ Zitrone
ausgepreest
Die Bittergurke
halbieren und das Kerngehäuse mit einem Löffel auskratzen. Die Gurke in 1cm
dicke Scheiben schneiden und einsalzen. Nun die Gurkenstücke 15 Minuten ziehen
lassen. Danach abspülen und zur Seite stellen. In der Zwischenzeit die Zwiebeln
schälen, den Ingwer putzen und das Zitronengras längs aufschneiden und
vierteln. Die Austernpilze in Streifen schneiden und die Kräuter fein
schneiden. Den Mini Paprika halbieren.
Nun eine große Pfanne
mit dem Öl erhitzen und zuerst die in Streifen geschnittenen Zwiebeln mit dem
Paprika anbraten, als nächstes die Pilze zufügen und nun die
Bittergirkstückchen zu den anderen Gemüse zugeben und alles schön schmoren. Den
Fein geschnittenen Ingwer und das Zitronengras ergänzen und mit den Gewürzen
abschmecken. Abschließend die Kräuter zugeben und mir dem Zitronensaft
verfeinern.
Ist alles Vorbereitet
kommt nun das Topping. Ich hatte ja bereits oben erwähnt, dass die Bitteraromen
mit einem Trick ausgebremst werden können. Ich habe eine Soße zubereitet,
welche kalt als Beilage zu den geschmorten Gemüse gereicht wird. Und zwar
ehrlich ganz einfach.
250g Tzatziki Quark
10 g Gelbe Curry
Paste
½ Bund fein
geschnittene Minze
Alles gut verrühren
und fertig ist ein sehr schönes erfrischendes Topping!
J sicher kann man
auch Tsatziki selber machen, aber da ich welchen zur Hand habe, nahm ich mir
gleich mal die Abkürzung heraus.
Es ist meiner Meinung
ein schönes Gemüsegericht welches auch als Beilage super geeignet ist. Das
Aroma ist etwas ungewohnt aber spannend, denn der Gaumen geht auf wundersame
Entdeckertour. Ich wünsche allen die es vielleicht nachkochen gutes Gelingen
und spannende Diskussionen. NamNam!