Rustikal trifft Fleischlos, heute habe ich mir mal die Jackfruit vorgenommen. Ich wollte mich vom Hype nicht beeinflussen lassen, fand
diese aber direkt im Regal unseres Drogeriemarktes und war danach doch
motiviert und neugierig hier mal etwas damit zu probieren. Ich habe diese
Frucht frisch noch nie verzehrt, was wohl aber damit zusammenhing, dass ich sie
mit ihrer äußerlich zum verwechseln ähnlichen Durian Frucht in Verbindung
gebracht habe und da diese durch ihren ungewöhnlich starken Geruch die
Aufmerksamkeit eher mit Argwohn auf sich zieht, habe ich mich von derer
Versuchung nicht überzeugen lassen. Jedoch ist der Geschmack beider Früchte wohl
sehr ähnlich. Zumindest Vanillig süß und erfrischend, wobei bei der Jackfruit auch Aromen von Bananen, Ananas und Birne im Geschmacksbild stehen. Ich nehme es auch gleich vorweg, bei den Trockenvarianten ist davon nichts mehr übrig. Die Durian Frucht hab ich mal 2006
probiert und befand es als Erlebnis ohne Nachschlag. Ich glaube sogar damals gehört
zu haben, dass die Durian Frucht nicht von der Lufthansa befördert wurde.
Jedoch gibt es
tatsächlich Episoden, welche die Vermutung untermauern. Aber ich möchte
nicht abschweifen. Die Jackfruit ist im Augenblick der Trend Fleischersatz,
was natürlich nicht so ganz beachtet wird, ist der CO2 Fußabdruck. Da beißt
sich wohl gewissermaßen die Katze in den Schwanz, aber sei es drum. Sie ist
trendy und ich möchte sie gerne probieren. Wobei ich für mich Saitan bevorzuge
und diese Variante auf Grund reichhaltiger heimischer Getreidevorräte als bessere Alternative betrachte. Jedoch muss man Allergikern recht geben,
dass bei Zöliakie die Saitanvariante rausfällt. Also ran an die Jackfruit. Zuerst
dachte ich an eine Salatvariante, aber wir haben immer noch Winter und der
verlangt etwas kraftvolles auch auf den Teller. Ich habe mich für eine Art
Geschnetzeltes entschieden, damit ich auch dem gedanklichen Ursprung, dem
Fleischersatz ein Gegenspiel zu erlauben, gerecht werden zu können. Zumal der
sehr neutrale Geschmack etwas mehr Unterstützung benötigt. Es wird auch nicht vegan werden, da ich Semmelknödel als Beilage
reichen werde und etwas Ei und Milch drin sein wird. Die Jackfruit Stücke, welche ich verwende sind schon weich und sollen erst einmal
ordentlich mariniert werden. Brauchen sie auch, denn wie bereits erwähnt. Sie schmecken
quasi vollkommen neutral. Da ist genug freier Raum für kreativen Geschmack,
jedoch bleiben wir heute regional mit asiatischen Basics. Für die Marinade
werde ich etwas Öl, Zitrone, Grillpfeffer und Paprikapuder verwende. Somit
passt es meiner Ansicht nach zu den Semmelknödelscheiben, welche angebraten
serviert werden. Aber nun ab in die Küche
Geschnetzeltes von
der Jack Fruit für 4 Personen
Für die Marinade
4 EL Olivenöl
Zeste von 1
Zitrone
Pfeffer aus der
Mühle
1 EL Paprikapuder
Die Jack Fruit
Stücke mit den Gewürzen, den Öl marinieren und 30 Minuten ruhen lassen.
Für die Semmelknödel
für 4 Personen
2 alte Brötchen
2 Scheiben
Toastbrot gewürfelt und zu Croûtons verarbeitet
1 Tasse Semmelbrösel
2 Eier
2 Tassen warme
Milch
1 MS Backpulver
½ Bund glatte
Petersilie
1 Prise Muskat
Salz zum
abschmecken
Die Brötchen in Scheiben schneiden und mit der warmen Milch
begießen. Zwei Eier unter die Masse rühren und mit den Semmelbrösel auffüllen.
Die Petersilie fein schneiden und zufügen und mit dem Backpulver ebenso unter
die Semmelmasse heben. Nun zum Schluss die Croûtons zufügen und mit einem
Löffel alles gut vermengen. Die Masse mit einer Prise Salz und dem Muskat
abschmecken und etwa 30 Minuten quellen lassen. Anschließend die Masse zu
Klößen formen und in kochenden Salzwasser 3 Minuten kochen und danach garziehen
lassen. Wer möchte kann die Knödel sofort mit dem Geschnetzelten servieren. Ich
habe sie noch in Scheiben geschnitten und etwas Olivenöl gebraten.
Als Beilage für
die Soße zum Geschnetzelten
4 Karotten
2 rote
Spitzpaprika
2 rote Zwiebeln
1 Gartengurke
20 g Ingwerwurzel
fein geschnitten
1 Becher Joghurt
0,2%
400 ml Gemüsebrühe
1 EL süßer Senf
1 Apfel in Spalten geschnitten
50 ml Olivenöl
2 EL Hefeflocken
Gemüse nach
belieben schneiden und zum anbraten bereitstellen.
Anschließend die
marinierten Jackfruit Stücke in Olivenöl anbraten, die Gemüse und den Apfel zufügen. Alles
miteinander etwas dünsten und mit Gemüsebrühe ablöschen. Den Joghurt zufügen
und 1 EL süßen Senf zum abschmecken verwenden. Nun alles kurz köcheln lassen
und mit den Hefeflocken binden. Noch einmal mit Salz und Pfeffer abschmecken und
alles ist servierfertig. Ich wünsche für das spannende Experiment viel Spaß und
Gelingen. NamNam