Verrückt, da geht man durch den Markt und weiß gar nicht so
richtig wohin die Reise gehen soll und plötzlich liegen Rosenkohl und Birnen
nebeneinander. „The couple of the year“? Naja nicht ganz aber es passte genau
in diesem Moment um mir die kulinarische Entscheidung für den Tag zu
erleichtern. Ein Bekannter sagte mal zu mir. Im Winter brauche ich eigentlich
nur Rosenkohl und keinen weiteren Salat. Nun finde ich dies etwas eintönig aber
immerhin die Richtung ist scheinbar nicht verkehrt. Was macht ihn so besonders.
Genau! Vitamin A und C, er ist reichhaltig gesegnet mit Mineralstoffen und soll
sogar das Risiko gegenüber Krebserkrankungen senken. Im Grunde auch ein
Superfood! Nun möchte ich diesen Begriff nicht weiter dehnen, denn gefühlt habe
ich die Vermutung, dass scheinbar auf Grund so mancher Ernährungsfehl(ein)stellung
der Gesellschaft fast schon jedes Gemüse eine Art von Superfood an sich ist. Es
ist schon unvorstellbar, dass mehr Menschen an
Übergewicht und daraus folgenden Erkrankungen sterben, als an Hungersnot. Aber
dies ist nur eine Randnotiz und weitere Food News erhalten wir ja täglich durch
die mediale Berieselung. Aber zurück zum magischen Paar Birne und Rosenkohl. Es
ist meinem Empfinden nach die Mischung aus Herzhaftigkeit und verlockender
süßer Fruchtigkeit, welche das Gemüse mit dem Obst so verschmelzen lässt um
daraus ein kulinarisches Aromafeuerwerk zu entwickeln. Mir geht es immer wieder
so, dass ich mich dabei ertappe Birnen als Nimmersatt zu konsumieren. Das mag
möglicherweise daran liegen, dass mein Großvater zwei tolle Birnenbäume hatte
und wir Birnen somit sehr häufig gegessen haben. Um dies hier auch gleich einmal
etwas an Schönheit mit zu umspielen. Er hatte auf seinem Grundstück,
Birnenbäume, Apfelbäume, Pfirsichbäume, Pflaumenbäume, Holunder, Kirschbäume, Haselnusssträucher
und Walnussbäume. Über diverse Beerensträucher hinaus noch so einiges dazu. Also
quasi alles was ein Genussmensch so benötigt. Daraus kommt natürlich im
Umkehrschluss, dass zur Erntezeit entsaftet, eingeweckt, eingefroren und
eingelagert wurde. Immer nach dem Motto „Erst der Fleiß und dann das Vergnügen“. Zum Rosenkohl
muss nur kurz erwähnt werden, dass es auch hier Sinn macht, den Frost einmal zu
erleben, denn dann ist er erst so richtig lecker. Bei meiner Nachbarin sind
jetzt noch Rosenkohlbällchen am Stock im Garten. Sie sagte erst letztens „er
ist noch lecker“. Also bei Rosenkohl keine Panik, wenn es kalt wird. Ich habe mich für einen Auflauf entschieden,
welcher auch mit griechischem Joghurt der Diät Version mit 0,2% Fett
ausgestattet, den schon erwähnten Sorgenkind paroli bietet. Durch das überbacken
mit etwas Käse wird die Variante auch Kalorien erhalten und entspricht einem
schönen vollwertigen Gericht. Aber jetzt ab in die Küche und losgelegt…
Auflauf für 4 Personen
250 g Rosenkohl
100 g Pesto von
getrockneten Tomaten
1 Rote Zwiebel
1/2 Zucchini
100 ml Olivenöl
2 Birnen Sorte
Williams (andere gehen auch)
Salz, Pfeffer und
Kümmel zum würzen.
10 Lasagneblätter
trocken
100 ml Gemüsebrühe
2 Eier
250 g Griechischer
Joghurt 0,2%
100 g Emmentaler
gewürfelt
6 Scheiben
Emmentaler um den Auflauf zu bedecken
Zuerst die
Lasagneblätter in kochendem Wasser weich garen. Somit wird am Ende der
Backvorgang wesentlich verkürzt und die Qualität des Auflaufs auch wesentlich
unterstützt.
Den Rosenkohl
putzen und vierteln. Die Zwiebel schälen und in Würfel schneiden. Birne
vierteln vom Kerngehäuse befreien und in Würfel schneiden. Den Rosenkohl mit
der Birne, der halbierten und in Scheiben geschnittenen Zucchini und der Zwiebel in eine Pfanne leicht anbraten und abschließend mir
der Gemüsebrühe bissfest garen. Mit Salz, Pfeffer und Kümmel abschmecken.
Kümmel hat hier nicht nur die Aufgabe dem Aroma eine gewisse Breite zu verleihen
sondern auch der Verdauung etwas Wohlwollen zu ermöglichen. Den Fond komplett
einkochen und beiseite stellen. Joghurt mit 50 ml Wasser und den Eiern mit
einem Schneebesen aufschlagen und 100 g Emmentaler Käsewürfel unter die Masse
heben.
Die Nudelblätter in eine Auflaufform einschichten und nun klassisch das
ganze Schichtweise einlegen. Nudelblätter, Rosenkohlmischung, Joghurtsauce
u.s.w. bis alles eingeschichtet ist.
Abschließend die Käsescheiben auflegen und bei 220° C im vorgeheizten Backofen
15 Minuten überbacken. Fertig auf den Tisch gesetzt und ran an den Auflauf. Ich
wünsche gutes Gelingen und wie immer ein NamNam!