Rhabarbergemüse kann eine ziemlich saure Angelegenheit sein,
aber wie heißt es doch so schön „Sauer macht Lustig“. In diesem Jahr haben die
Rhabarberpflanzen auf Grund der ausgeprägten Trockenheit bis April sehr gelitten
und konnten sich im Freiland kaum so richtig entfalten. Jedoch, dass was ich in
der Küche verarbeiten konnte war sehr lecker und da ich Rhabarber sehr mag,
habe ich diesem mal mit Spargel kombiniert und in einem Nudelgericht eingebunden.
Eine Kombination der Jahreszeit und vor allem bekömmlich und sehr leicht in der
Zubereitung. Warum schreibe ich eigentlich Rhabarbergemüse? Weil
es ein Knöterichgewächs ist und deshalb genau wie Staudensellerie und Spargel
als Gemüse definiert wird. Er ist im Handel in der Regel immer beim Obst zu
finden, ich rege mich darüber nicht auf. Egal wo er liegt vom 15. April bis 24.
Juni sollte ihn jeder erkennbar im Handel finden. Deshalb ist es auch eine gute
Eselsbrücke, beide Gemüse haben ihre Saison zur gleichen Zeit. Ausnahmen,
welche uns schon im März den ersten Rhabarber bieten kommen in der Regel aus
Frankreich oder Italien. Nach Johanni
ist der Anteil der Oxalsäure ziemlich hoch und deshalb sollte er auch nicht
mehr frisch verzehrt werden. Bei uns ist es aber der gemeine Gemüsestängel,
welcher im Handel zu finden ist. Er hat viele Vitamine und ist mittlerweile
schon wieder sehr im Trend. Ich habe noch nie so viele Zeitgenossen
Rhabarberschorle trinken sehen wie in diesem ersten Monaten des Jahres. Erinnere
ich mich an meine Kindheit, so war Rhabarber nicht unbedingt beliebt. Meine
Kinder mögen ihn auch nur, wenn er üppig gesüßt ist. Also war es nicht
überraschend, das dass Nudelgericht nicht ganz so bei ihnen ankam, aber ich
fand die Kombination gelungen. Zumal wir die Nudeln zuvor selbst in der
Nudelmaschine hergestellt und dabei viel Spaß miteinander hatten. Das Gericht
in Kombination mit Spargel habe ich noch ergänzt mit Karotte und Spitzkohl. Die
Idee mit dem Spitzkohl hatte folgenden Hintergrund. Wenn schon etwas pikante
Säure durch das Rhabarbergemüse kommt, so wäre die geschmackliche Nuance mit
Spitzkohl leicht dem Kimchi angepasst und es war tatsächlich sehr ähnlich. Aber
nun ran an das Gericht.
Für den Nudelteig für
4 Personen
400 g Weizenmehl
(405)
4 Eier Größe M
1 EL Olivenöl
20 g Salz
Den Nudelteig gut
durchkneten und in Frischhaltefolie oder zugedeckter Schüssel etwas 1 Stunde
ruhen lassen. Danach mit der Nudelmaschine oder dem Messer zu Bandnudeln
verarbeiten. Die frischen Tagliatelle anschließend ca. 5 Minuten in sprudelnden
Salzwasser abkochen und abgegossen zu Seite stellen.
Für das Gemüse für 4
Personen
8 Stangen Spargel
1 Stange Rhabarber
1 Karotte
½ Kopf Spitzkohl
50 ml Sojasauce
2 EL Olivenöl
100 ml Gemüsebrühe
1 EL Zucker
3 EL Tomatenpesto
5 Zweige Thymian
¼ Bund Schnittlauch
¼ Zitrone
Salz und Pfeffer zum
abschmecken
Als erstes den
Rhabarber, die Möhre und den Spargel schälen. Anschließen den Spargel bissfest kochen
und den Rhabarber schräg in 1 cm dicke Scheiben schneiden. Den Spitzkohl
in Streifen schneiden und die Karotten der
Länge nach vierteln in ca. 4 cm. große Balken schneiden. Nun eine Pfanne
erhitzen und das Olivenöl zugeben. Die Karotten etwas anbraten, die Zitrone in
Scheibchen schneiden, zugeben und mit dem Zucker beides leicht karamellisieren,
mit der Sojasauce ablöschen und die Gemüsebrühe angießen. Nun den Spitzkohl
zugeben und diesen etwas einkochen. Den Rhabarber beimengen und diesen auch
etwas 2 Minuten mit dünsten lassen. Die Tomatenpesto und den Thymian zum Würzen
beigeben und die abgekochten Tagliatelle unterheben. Abschließend die
Spargelstangen halbieren und in Drittel scheiden und diese zum Gericht
beigeben. Mit dem fein geschnittenen Schnittlauch verfeinern und alles gut
durchschwenken. Fertig ist das Nudelgericht. Ich wünsche gutes Gelingen und denkt
bitte daran „Sauer macht
Lustig“ NamNam!